22 Staatlich geprüfte Agrarbetriebswirte/innen erhalten Abschlusszeugnisse
Am Dienstag, 09.05.2023 fand die feierliche Zeugnisübergabe in Güstrow-Bockhorst der Klasse SGA 01, ihren Angehörigen sowie den Lehrkräften statt. Seit September 2020 bildeten sich die landwirtschaftlichen Nachwuchsführungskräfte während drei Wintersemestern unter zum Teil besonderen Bedingungen an Mecklenburg-Vorpommerns einzigem Fachschulstandort, im Distanzunterricht, bei Vortragsveranstaltungen aber auch mit Exkursionen fort. Nachdem sie im Dezember 2022 ihre Projektarbeiten erfolgreich verteidigt hatten, wurden im März die schriftlichen Prüfungen in den Hauptfächern Betriebs- und Unternehmensführung, Pflanzenproduktion, Tierproduktion sowie Landtechnik geschrieben. Ende April bildeten mündliche Prüfungen den Abschluss der Weiterbildung zum/r Staatlich geprüften Agrarbetriebswirt/in Fachrichtung Landwirtschaft. Laut Beschluss der Kultusministerkonferenz entsprechen die Abschlüsse dem „Bachelor Professional“.
„Die Klasse hatte insgesamt ein hohes Leistungsniveau und trat durch einen guten Zusammenhalt sowie ein angenehmes Klassenklima hervor,“ so die zufriedene Klassenlehrerin Gundula Lembke. Die Zeiten im Distanzunterricht waren zwar nicht immer einfach, trotzdem wurden zum Teil sehr gute Abschlüsse erreicht. Mit einem Gutschein über eine Jahresmitgliedschaft in der DLG (Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft) wurden sowohl die drei Klassenbesten nach Notendurchschnitt Willemijntje Johanna Landmann (Klassenbeste), Oliver Steinbach und Emely Woltmann sowie für besonderes Engagement in der Klasse Victoria Westhues ausgezeichnet.
In ihrem Grußwort hob Kristin Romanowski, Referatsleiterin Agrarforschung, -bildung und -beratung im Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern hervor, dass die Absolventinnen und Absolventen der Fachschule sind am Arbeitsmarkt sehr gefragt sind und dringend gebraucht werden.
„Die Fachschule bereitet auf die Übernahme von Verantwortung vor und vertieft landwirtschaftliche Fachkenntnisse.“, so Schulleiterin Andrea Wurz. In Ihrer Festrede hob sie hervor, dass die Ausbildung oftmals berufsbegleitend erfolgte und dankte den Betrieben und Familien, die die Weiterbildung ermöglichten. Ebenso würdigte Sie in ihrer Rede das gesamte Team der Fachschule von den Lehrkräften über Büro und Verwaltung, Informationstechnologie bis hin zu Wohnheim und Mensa, ohne dessen persönliches Engagement die Aufrechterhaltung des Schulbetriebs in den vergangenen Jahren mit Distanzunterricht, Hygieneplan sowie Maskenpflicht nicht möglich gewesen wäre.
In den Dankesworten der Absolventen wurde der gute Klassenzusammenhalt, aber auch das gute Verhältnis zu den Lehrkräften herausgestellt. Insbesondere ihre Klassenlehrerin konnte ihnen an dem doch sehr aufregenden ersten Schultag am 21.09.2020 die Angst nehmen und sorgte stets für ein gutes Klima. Die Entscheidung, an die Fachschule zu gehen haben alle Absolventen nicht bereut. „Viele schätzen den Praxisbezug und die Beschulung in den Wintermonaten, so dass in der arbeitsintensiven Phase viele Arbeiten im Betrieb erledigt werden konnten.“, so Klassensprecher Christian Trester. Oliver Steinbach äußerte sich auf die Frage, warum er zur Fachschule gekommen sei: „Ich wollte mich weiterentwickeln und empfand das an einer Hochschule als praktisch nicht umsetzbar“. Anfang des Jahres hat er seinen Arbeitgeber gewechselt und ist nun stellvertretender Betriebsleiter in einem Milchvieh- und Ackerbaubetrieb und kümmert sich dort vorrangig um die Pflanzenproduktion. Elia-Maximilian Liescher sagte: „Es ist ein richtig schönes Klima hier an der Schule, zum Lernen und zum Leben, es herrscht eine gute Atmosphäre zwischen Lehrern und Schülern.“ Er übernimmt perspektivisch den elterlichen Betrieb und ist aktuell verantwortlich für Ackerbau und Milchviehhaltung. „Ein guter Klassenzusammenhalt ist unersetzbar, das Untereinander ist wichtig und zu gestalten!“ äußerte sich Jan Ole Hegenbarth: „An der Fachschule war alles gut.“ Die Klassenbeste Willemijntje Johanna Landmann war ebenfalls sehr zufrieden mit der Klasse, dem super Zusammenhalt, den vielen Betriebsbesichtigungen nach dem Unterricht. Im elterlichen Betrieb ist Sie nun verantwortlich für das Herdenmanagement von 1.200 laktierenden Kühen. Nach Ihrer Ausbildung zur Kauffrau für Versicherungen und Finanzen bei der LVM hatte sie mit einem Studium an der Universität begonnen, das war ihr jedoch zu theoretisch. Nach einem Praktikum in Kanada hat sie die Weiterbildung zur Staatlich geprüften Agrarbetriebswirtin an der Fachschule in Bockhorst begonnen. Ole Simon meinte noch: „Ich bin zur Fachschule gekommen, weil für mich die ersten Semester an der Hochschule zu theoretisch waren, man muss überlegen, was man braucht!“
Musikalisch wurde die Veranstaltung mit verschiedenen Musiktiteln gespielt von Gerald Uhlendorf untermalt. Besonderer Dank gilt dem „Schulverein Güstrow-Bockhorst e.V.“, der dieses ermöglicht hat.
Anmeldungen für die Weiterbildungsgänge „Staatlich geprüfte/er Wirtschafter/in“ und „Staatlich geprüfte/er Agrarbetriebswirt/in“ sind bis zum 30.06.2023 einzureichen. Informationen zu den erforderlichen Unterlagen finden sich auf der Homepage unter www.bockhorst.de oder können telefonisch im Schulbüro unter 0385 588-60821 erfragt werden.
Text: Dr. Julia Glatz-Hoppe
Foto: Jens-Hagen Schwadt