15 Abschlüsse als Staatlich geprüfte Wirtschafter bzw. Wirtschafterinnen in der Fachrichtung Landwirtschaft
In der Zeit vom 17. Oktober 2022 bis zum 26. März 2025 besuchten drei Schülerinnen und zwölf Schüler die Klasse SGW 21 der Fachschule für Agrarwirtschaft in Güstrow-Bockhorst. Das Ziel war der Abschluss als Staatlich geprüfter Wirtschafter bzw. Staatlich geprüfte Wirtschafterin. Während drei Wintersemestern wurde hierfür jeweils von Oktober bis März die Schulbank gedrückt. Aber nicht nur trockene Theorie war Bestandteil des Unterrichts, es wurden in verschiedenen Fächern Projekttage sowie Exkursionen durchgeführt, auch Besuche verschiedener Vortragsveranstaltungen im Lande standen ebenfalls auf dem Stundenplan. Den Abschluss der Weiterbildung bildeten Ende Februar die schriftlichen Prüfungen in den Fächern Betriebs- und Unternehmensführung, Pflanzliche Produktion und Tierische Produktion sowie Ende März die mündlichen Prüfungen in ganz unterschiedlichen Fächern. Am 08. April 2025 war es dann endlich soweit und die Zeugnisse konnten in einer Feierstunde übergeben werden. Neben der Festrede der Schulleiterin Andrea Wurz gab es ein Grußwort der Vizepräsidentin des Bauernverbandes M-V e. V. Sabine Firnhaber.
Für besondere Leistungen wurden Lennard Eickhorst aus Brenz im Kreis Ludwigslust-Parchim und Tim Blask aus Grevesmühlen, Landkreis Nordwestmecklenburg mit einem Gutschein der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft e. V. geehrt. Darauf angesprochen, warum er die Fortbildung zum Staatlich geprüften Wirtschafter in Güstrow-Bockhorst gewählt hat, antwortete Tim, dass er zusätzlich zur Praxis nebenberuflich eine Weiterbildung im Bereich Betriebswirtschaft wollte. Zudem sind für ihn die räumliche Nähe zum Standort der Fachschule sowie die Empfehlung von Bekannten, die dort bereits eine Weiterbildung absolviert haben, ausschlaggebend gewesen. Auch er würde nach den jetzigen Erfahrungen die Fachschule für Agrarwirtschaft des Landes MV anderen Landwirten weiterempfehlen. Für Tim, der für den Pflanzenschutz auf rund 1.800 ha verantwortlich ist, geht es ab Herbst mit der Meisterausbildung im Intensivkurs an der Fachschule in Bockhorst weiter. Sein Ziel ist es, selber ausbilden zu können und grundsätzlich aber weiter praktisch zu arbeiten. „Man weiß ja nicht, was in den nächsten Jahren für Türen offen stehen“, meinte er.
Auch für Pascal Böttcher war der relativ kurze Fahrweg zur Schule von ca. 50 km mit ein Grund, nach Bockhorst zu kommen. Auch war er nach dem Berufsabschluss erst kurze Zeit aus der Schule, so passte die Fortbildung für ihn perfekt in seine Pläne. Die Fortbildung wurde unter anderem auch von seinem arbeitgebenden Betrieb unterstützt, so entschied er sich zusammen mit René Michaels, der ebenfalls dort arbeitet, zur Fachschule zu gehen und den Abschluss als Staatlich geprüfter Wirtschafter anzugehen. Wichtig für die beiden war auch, dass sie nur jeweils drei Schultage hatten und somit mindestens Donnerstag und Freitag im Betrieb arbeiten konnten. Jetzt will Pascal weitere praktische Erfahrungen sammeln und arbeitet darauf hin, im Betrieb mit 4.500 ha landwirtschaftlicher Fläche eine Position als Vorabeiter in der Pflanzenproduktion zu bekommen. Er will das nächste Jahr auf sich zukommen lassen und schaut dann, ob es auch für ihn mit dem Meistervorbereitungskurs weitergehen kann.
Pia Bomersbach kannte den Campus in Bockhorst bereits von der Berufsschule her. Sie hatte als Tierwirtin im Bereich der Pflanzenproduktion erstmal ganz schön Nachholbedarf, wie sie sagte, den sie aber sehr gut gemeistert hat. Sie und auch Ihre Mitschülerin Ronja Rabe haben den Abschluss als Wirtschafterinnen in der Fachrichtung Landwirtschaft gemacht, um die elterlichen Betriebe weiterführen zu können. Für beide war ebenfalls wichtig, dass die Fortbildung nebenberuflich mit drei Tagen Schule pro Woche lief und sie anschließend wieder in der Praxis sein konnten. Dieser Wechsel von nur drei Schultagen zu bis zu vier Tagen Arbeit im Betrieb, brachte es jedoch mit sich, dass sie mit viel Disziplin sehr selbständig Lernen mussten. Beide empfehlen die Weiterbildung uneingeschränkt weiter, „man hat anschließend etwas vorzuweisen und auch als Tierwirtin kann man weiterkommen!“ Ronja wird sich in den kommenden Jahren ebenfalls dem Meisterprüfungsverfahren stellen, allerdings wird sie den Vorbereitungskurs aufgrund der räumlichen Nähe zu Ihrem Wohnort an der Kreisvolkshochschule in Prenzlau machen.
Die Klassenlehrerin Petra Wißling und auch ihr Stellvertreter Gregor Deckers zeigten sich sehr zufrieden mit ihrer Klasse SGW 21. Für insgesamt sechs von ihren Schülerinnen und Schülern steht bereits fest, dass sie an Ihrer Karriere im Rahmen des Meisterprüfungsverfahren noch weiterarbeiten werden.
Text: Dr. Julia Glatz-Hoppe
Foto: Jens-Hagen Schwadt